Ausstellung in der Galerie Pierre vom 19. Januar bis 17. Februar 2018
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Seit mehreren Jahren arbeite ich in regelmäßigen Abständen
in der Papierwerkstatt von John Gerard in Hilberath/Eifel. Dort schöpfe ich
Serien von Papierbögen in unterschiedlichen Größen und Stärken und mit
verschiedenen Faserstoffen. Im Prozess des Schöpfens werden diese Bögen mit
farbiger Papiermasse (Pulp) bearbeitet. Man kann von Papiermalerei sprechen,
obwohl kein Pinsel zum Einsatz kommt, sondern die Farbe mit unterschiedlichen
Geräten und Gefäßen auf den frisch geschöpften weißen oder farbigen Bogen
aufgetragen wird, getröpfelt, gespritzt, geschüttet, als farbige Punkte und
Flächen, als Linien unterschiedlichster Stärke und mit dem frischen Bogen eine
Verbindung eingeht.
Papier als Werk- und Rohstoff ist sowohl Ausgangsmaterial als auch Ausdrucksträger
meiner Arbeiten.
Die in einem sorgfältigen und langwierigem Prozess getrockneten und gepressten
Papiere werden auf unterschiedliche Art und Weise weiterverarbeitet, als
Einzelblätter in Objektrahmen präsentiert, ganz, geschnitten oder gerissen auf Leinwand
aufgezogen, als Serie zu Malerbüchern verarbeitet oder als plastische Objekte
auf Stelen montiert.
Neben den geschöpften Arbeiten entstanden in den vergangenen Monaten zunehmend
freie Formen und Papierobjekte in der Technik der Schüttung unterschiedlicher
Papiermassen auf saugfähige Unterlagen. Diese sehr dünnen Formen werden nach
einem mehrtägigen Trocknungsprozess von der Unterlage gelöst und
weiterverarbeitet.
Unterschiedliche Motive bilden den Hintergrund dieser Arbeiten. Zu meinen
bevorzugten Motiven gehören Blätter und Pflanzen aus alten Naturkundefolianten,
organische Formen, geometrische Formen wie Quadrat, Kreis, Oval. Der Hase als
Tier mit einer breiten Ikonografie ist ebenso Gegenstand der Bilder wie
Hausformen oder Impulse, die von lyrischen Texten ausgehen.
Den Zufall, der bei dieser Arbeit eine wesentliche Rolle spielt, lernt man (im
eigentlichen Sinnwortsinn von Handgriff) manipulieren und gezielt zu nutzen,
spielerisch, unterschiedlichste bildnerische und inhaltliche Impulse auslösend
und provozierend. Aus zufälligen Konstellationen und Entdeckungen entwickelt
sich im Verlauf der Arbeit ein sinnvolles Zusammenspiel von Werkstoff,
künstlerischer Aktion und Inhalt. Meine Arbeiten mit Papier, das Ausloten der
formalen und inhaltlichen Möglichkeiten dieses fragilen, faszinierenden
Materials ist stets aufs Neue eine Herausforderung und immer wieder eine
Zerreißprobe zwischen Künstler und Werkstoff.
Ausstellung in der Galerie Pierre vom 16. März bis 7. April 2018
Losgelöst von fixen Formen wirken die Werke von Barbara Freiburghaus durch ihre Farben, Formen und filigranen Pinselstriche, die Geschichten erzählen, Eindrücke vermitteln und Stimmungen ausdrücken. Die in der Galerie Pierre ausgestellten ausschliesslich neuen Bilder sind in einheitlichen Farbtönen gestaltet und mit erlesenen Pigmenten und der für die Künstlerin charakteristischen geheimnisvollen Technik erstellt.
Ausstellung in der Galerie Pierre vom 13. April bis 19. Mai 2018
Dem Eis gehts an den Kragen, und wie! ja dem Eis. Ist es das Eis im Kühlschrank, des Herzens, oder durch die Klimaerwärmung schnalzenden knallendem zu Wasser werdenden Eises? Bilder werden aus ihrem originären Zusammenhang gelöst, erhalten durch die Unberechenbarkeit des Bewusstseins, die kraft der Phantasie, die imstande ist Neues und gleichzeitig Uralt gewesenes zu evozieren, neue lebendige Bedeutung.
Gregor Lanz ist Künstler durch und durch. Die Kreativitäts- und Schaffensquelle des 55-jährigen Welschenrohrers vermag vermutlich nie zu versiegen. Aus ihm sprudeln Ideen genauso, wie die ungebändigte Leidenschaft für seine Leidenschaft, die Malerei. Seine Werke sind irgendwo zwischen Surrealismus und Abstraktion anzusiedeln. Doch eine präzise kunsthistorische Einordnung von Lanz‘ Arbeit wird dem Schaffen des Künstlers nicht gerecht: Jedes Werk spricht für sich selbst und muss in seiner Grösse live erlebt werden, genauso wie der Künstler auch
Ausstellung in der Galerie Pierre vom 12. Oktober bis 10. November 2018
Was mich an Bodenbildern fasziniert: Wir treten auf dem Boden herum, ohne ihn gross zu beachten. Dabei haben Natur und Mensch dort von den schönsten Bildern gestaltet. Je nach Betrachtungsweise, ändert sich ihre Aussage, gerade auch, weil es bei Bodenbildern kein Oben und kein Unten, kein Links und kein Rechts gibt - alles hängt von unserer Interpretation ab.
Ausstellung in der Galerie Pierre vom 16. November bis 22. Dezember 2018
Der Weg zum Bild ist das Ziel, mit Farbe und Form, mit teils kunstfremdem Material und im Wechselspiel von aufbauen und wegnehmen eine spannungsvolle Bildwirkung zu entwickeln, die aus der Tiefe der aufwendigen Schichten an die bildhafte Oberfläche dringt. Der komplexe Bildaufbau, die Leinwand als reflektiver Bildgrund, der unumstössliche Prozess der Bildentstehung ist für Markus Oesch wichtig: auftragen, abtragen, aus dem ,was kommt, Neues generieren, Unbestimmtes bestimmbar machen, Spuren legen, Zeichen vertiefen, wieder auflösen, mit Materialien collagieren, Restspuren verdinglichen oder neu deuten.